Freitag, 13. September 2013

Geocaching in China

Geocaches gibt es ja überall auf der Welt - inklusive Antarktis. Nur halt in unterschiedlicher Dichte. Es ist ja nicht überall so wie z.B. in Europa oder den bevölkerten Gebieten der USA, wo der nächste Cache in der Regel höchstens ein paar Kilometer weit weg ist.

Beruflich waren 25% des Teams für elf Tage in China unterwegs, alles in einem ca. 1000 km Umkreis um Shanghai. Da ein Kollege und gute Bekannter aus Australien, der ebenfalls dabei war, auch Cacher ist, wurde natürlich auch die kleine Cacheausrüstung und das GPSr einpackt. Zusätzlich wurden in LocusPro die OSM Offline-Karten für die besuchten Provinzen installiert.

Dies war übrigens die zweite Reise nach China, wo auch - wenn zeitlich machbar - Geocaching betrieben wurde. Bei der ersten wurden innerhalb von sieben Tagen zwölf Caches in China geloggt, allerdings bis auf einen alle in Beijing.

Angefangen hat die Reise in Suzhou, dass ist ca. 1 h westlich von Shanghai. Aus caching-technischer Sicht ein guter Anfang, da zwei Caches < 1 km weit vom Hotel entfernt waren. Der eine war auch eine willkommenen Abwechslung zu "normal" versteckten Dosen (GC11G58), der andere war ein gewöhnlicher Tradi, Größe "small".

Danach ging es dann in kleinere Städte - wobei klein ja bekanntlich nach chinesischer Definition immer noch "ein paar Millionen Einwohner" bedeutet. Da sah es dann Dosen-technisch sehr schlecht aus. Luftlinie mindestens 100 km bis zum nächsten Cache sind keine Seltenheit. Wir cachen ja erst seit Ende 2011, aber so ähnlich war vielleicht auch die Situation in Europa, als Geocaching 2001 / 2002 neu war - alle paar hundert Kilometer eine Dose?

In Ningbo keimte dann kurz das FTF-Fieber auf: da gab (bzw. gibt) es tatsächlich einen ungeloggten Cache (GC2VWP5) ... der bereits Mitte 2011 (!) gepublisht wurde. Der Cache liegt in der Nähe der Tempelanlage "Baoguo" und wir hatten Zeit -> da fahren wir hin, zumal der Ort von unserem Hotel in ca. 20 min mit dem Taxi erreichbar war. Lange Rede, kurzer Sinn: ein DNF. Trotz 20 min intensiver Suche mit vier Leuten. Na ja, die Tempelanlage war trotzdem sehenswert und interessant.
Blick auf eines der Gebäude des Baoguo Tempels
Ein kurzes Caching-Hoch gab es dann nachmittags aber doch noch: die beiden Cache in einem schön angelegten Park in der Stadt Ningbo wurden problemlos gefunden und die beiden dort befindlichen Waymarks auch noch besucht.

Danach war dann Cache-Ebbe. Entweder gab es weit und breit keinen Cache oder am letzten Tag musst die Suche schon nach 3 min wegen eines einsetzenden Gewitters abgebrochen werden. Immerhin wurde dann noch die drei Waymarks am Flughafen Shanghai-Pudong erfolgreich besucht.

Fazit aus Geocaching Sicht: in den ganz großen Städten wie Shanghai oder Beijing, wo auch viele (westliche) Ausländer wohnen (von denen sind nämlich die meisten Cache gelegt), gibt es auch eine Reihe von Caches. Sobald man ein bisschen außerhalb ist wird's aber dünn. Wer also mal nach China kommt sollte durchaus sein GPSr mitnehmen, aber nicht mit allzu vielen Logs rechnen. Immer liegen - nach unserere bisherigen Erfahrung - viele Caches an durchaus interessanten Orten, so dass man Caching direkt noch mit ein bisschen Kultur und Sightseeing verbinden kann.

Mit Cacherautobahnen braucht man in China übrigens nicht rechnen, dazu haben alle Caches eine zu geringen Logfrequenz. Und da die OSM-Karten für China außerhalb der Innenstädte noch bestenfalls lückenhaft sind, muss man sich dann tatsächlich voll und ganz auf die eigene Orientierung und den Richtungspfeil des GPSr verlassen. Was auch mal einen angenehme Abwechslung ist!

Und nach ein letzter Satz für alle Waymarker: während der Reise wurden sechs Waymarks in China "gelegt" - da gibt es reichlich Möglichkeiten und Waymarking-fähige Orte.

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